Blickkontakt

Gesichter einer Sammlung

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Clara · Augsut 2018

Noch bis zum 20. Januar habt ihr die Möglichkeit, eine ganz besondere Ausstellung in der Städtischen Galerie zu besuchen. „Blickkontakt – Gesichter einer Sammlung“ zeigt in 130 Gemälden den spannenden Wandel von über 150 Jahren Portraitmalerei Karlsruher Künstler.

Von höfischen Portraits zu abstrakter Kunst des 20. Jahrhunderts

Der Rundgang durch den Lichthof der Städtischen Galerie wird sowohl chronologisch, als auch thematisch gegliedert. Unsere Führung durch die Mit-Kuratorin Hannah Schreiber beginnt bei den höfischen und bürgerlichen Portraits, die unter anderem ein Doppelportrait des Großherzogpaares von Baden zeigen. Es geht weiter mit einer chronologischen Entdeckungsreise, bevor uns zuletzt Zeichnungen und Druckgrafiken gezeigt werden. So erhält man einen breitgefächerten Überblick über die Portraitmalerei seit Mitte des 19. Jahrhunderts und erfährt spannende Details über die Geschichte der Malerei.

Das Großherzogpaar von Baden

Die Sammlung ist im Lichthof der Städtischen Galerie zu finden

Ein Streifzug durch die Geschichte der Portraitmalerei

Das Herzstück der Ausstellung ist eine chronologisch sortierte Portraitwand, mit einer ganz besonderen Konzeption, die den Dialog zwischen den Zeiten veranschaulicht. Falls ihr euch wundert, warum viele Bilder fehlen und nur die Umrisse der Rahmen angedeutet sind – Keine Sorge, das ist Absicht. Denn hier hängen die Gemälde genauso, wie sie auch im Archiv der Städtischen Galerie angeordnet sind, nämlich Bild an Bild. Die leeren Rahmen stehen als Platzhalter für die Bilder im umliegenden Raum, da diese besondere Aufmerksamkeit verdienen und deshalb mehr Platz benötigen.

An der Portraitwand lohnt es sich, die Werke näher zu betrachten

Ein Streifzug durch die letzten Jahrzehnte Portraitmalerei

Meine persönlichen Favoriten

Entgegen meiner Vorstellung erwarten euch hier nicht nur klassische Selbstbildnisse, wie man sie vielleicht erwarten würde. Ein für mich sehr überraschendes Kunstwerk ist der „Esel mit Mehlsack“ von Wilhelm Trübner, das keinen Menschen, sondern das Portrait eines Esels zeigt. Insofern beinhaltet die Sammlung auch ungewöhnliche Portraits, die – wie in diesem Fall – auf eine gewisse Selbstironie des Künstlers schließen lassen. Mein persönliches Lieblingswerk ist aber ein anderes, nämlich das Gemälde „Kuh-Frau“ von Thomas Bayrle aus dem Jahr 1967, das aus den Werbesymbolen der bekannten Kuh der Käsemarke „La vache qui rit“ gestaltet wurde. Aus der Nähe betrachtet erkennt der Rezipient einzelne Kuhköpfe – aus der Ferne ergibt sich jedoch ein Portrait von Marilyn Monroe.

Ansichtssache - Kühe oder Marilyn Monroe?

Ein ungewöhnliches Selbstbildnis

Kommt vorbei!

Meiner Meinung nach lohnt es sich, der Ausstellung in den nächsten Monaten mal einen Besuch abzustatten, auch für jene, die nicht sehr kunstinteressiert sind. Durch die Sammlung erhaltet ihr einen spannenden Einblick in über anderthalb Jahrhunderte Portraitmalerei, dessen Wandel innerhalb der Jahrzehnte anschaulich dargestellt wird. Um wissenswerte Informationen über das Portrait, die Intention des Künstlers und den Künstler selbst zu erfahren, würde ich euch eine Führung empfehlen. Ich bin gespannt, welches Gemälde euch am besten gefällt! ;-)