New York als Hund erkunden
Neue Perspektiven mit Elliott Erwitt in der Städtischen Galerie Karlsruhe
Liebevoll schaut eine Mutter ihr auf dem Bett liegendes Baby an, während der Kater zufrieden daneben sitzt. Mit einer von Elliott Erwitts bekanntesten Fotografien in Übergröße an der Wand starten wir unseren Rundgang durch die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe und sind gleich fasziniert. Die Szene wirkt total vertraut und nah – Erwitt hat hier seine eigene (erste) Ehefrau und ihr gemeinsames Kind fotografiert und fügt sich als liebevoller Vater hinter der Kamera gedanklich perfekt in die Szene ein. Das faszinierende Foto ist eines seiner preisgekrönten Werke, die noch bis 26. Januar unter dem Titel „Vintages“ in der Städtischen Galerie zu sehen sind.
Liebevoll schaut eine Mutter ihr auf dem Bett liegendes Baby an, während der Kater zufrieden daneben sitzt. Mit einer von Elliott Erwitts bekanntesten Fotografien in Übergröße an der Wand starten wir unseren Rundgang durch die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe und sind gleich fasziniert. Die Szene wirkt total vertraut und nah – Erwitt hat hier seine eigene (erste) Ehefrau und ihr gemeinsames Kind fotografiert und fügt sich als liebevoller Vater hinter der Kamera gedanklich perfekt in die Szene ein. Das faszinierende Foto ist eines seiner preisgekrönten Werke, die noch bis 26. Januar unter dem Titel „Vintages“ in der Städtischen Galerie Karlsruhe zu sehen sind.
Elliott Erwitt wurde 1928 geboren. Schon als Jugendlicher liebte er das Fotografieren und verdiente sich schon als Schüler mit dem Entwickeln von Fotografien Geld dazu, bevor er schließlich zum Profi wurde. Als Mitglied und zeitweise auch (Vize-)Direktor der berühmten Agentur Magnum Photos hat er große Bekanntheit erlangt. Wer kennt zum Beispiel nicht das berühmte Foto von Marylin Monroe, auf dem ihr Kleid auf einem Gitter vom Wind hochgeweht wird? Oder das Foto der weinenden Jackie Kennedy bei der Beerdigung ihres Mannes? Alle diese Bilder wurden von Erwitt eingefangen!
Gleich zu Beginn begrüßen uns jedoch keine Fotos, sondern erst einmal ein Schuhregal. Was das nun in der Ausstellung verloren hat? Erwitt interessierte sich ganz besonders für neue Perspektiven auf die Dinge und spannende Blickwinkel. So nahm er etwa die Perspektive eines Schuhs oder eines Hundes ein und fotografierte so das alltägliche Leben in New York, aber auch in vielen anderen Teilen Amerikas. Tier-Fans kommen in der Ausstellung also voll auf ihre Kosten! Denn Hunde sind in vielen seiner Fotos vertreten und werden zu regelrechten Stars.
Mit Elli, dem Hund, der als Plüschtier in der Ausstellung auf kleine und junggebliebene Besuchende wartet, kann man an dieser Stelle auch auf einen Kinderrundgang starten und am Ende sogar an einem kleinen Rätsel teilnehmen. Immer wieder findet man Ecken zum Kreativwerden in der Ausstellung, die sich perfekt für einen Besuch mit der ganzen Familie eignen, aber auch alle Erwachsenen einladen, sich mit Erwitts Fotografie kreativ zu beschäftigen.
Doch erstmal machen wir uns weiter auf Tour von Foto zu Foto. Alle ausgestellten Bilder sind – passend zum Titel „Vintages“ – in schwarz-weiß gehalten. So wird man schnell nostalgisch, gleichzeitig aber auch immer daran erinnert, dass die Bilder Kontraste zeigen, Kunstwerke sind und aus Sicht des Fotografen die Realität interpretieren.
Das mag ernsthaft klingen, ist aber an vielen Stellen auch wahnsinnig komisch. Nicht nur die Hunde-Fotografien sind oft humorvoll gestaltet: Mit seinen Schnappschüssen zeigt Erwitt oft komische oder sogar absurde Szenen, die Betrachtende zum Schmunzeln bringen. Da sind zum Beispiel Museumsbesuchende, die leere Bilderrahmen zu betrachten scheinen, während die eigentlichen Bilder unbeachtet bleiben. Auch eine Nudistenhochzeit ist ein besonders beliebtes Motiv, bei dem sich ein komplett nacktes Paar vor einem Priester mit einem traditionellen Schleier das Ja-Wort gibt.
Dieses Foto hat Elliott Erwitt auf einer seiner unzähligen Reisen aufgenommen. Speziell Nudisten-Kolonien hat Erwitt auf einer Reise besucht, aber auch viele weitere Länder von Ungarn bis Italien hat er abgelichtet und sehenswerte Schnappschüsse aus dem Alltag dort eingefangen. Besonders spannend für die Ausstellung in der Städtischen Galerie: Elliott Erwitt wird Anfang der 1950er Jahre zum Militärdienst einberufen und verbringt diesen zunächst ausgerechnet in Karlsruhe! Auch in dieser Zeit sind tolle Aufnahmen entstanden, die unter anderem seine Militärkameraden zeigen. So kommt der Ausstellungsbesuch uns nicht nur wie eine Reise durch verschiedene Länder und Kulturen, sondern auch durch verschiedene Zeiten vor.
Besonders toll finden wir bei unserem Rundgang die vielen interaktiven Elemente, die alle einladen, selbst aktiv zu werden. An einer Wand werden zum Beispiel Fotos von Besucher:innen präsentiert, die die Welt aus einer persönlichen Perspektive zeigen. Dafür können Interessierte ihre Fotos an das Museum schicken oder sie vorbeibringen. Eine beklebte Wand mit einem bekannten Foto Elliotts von einer sogenannten Lost Persons Area, bei der Menschen verloren gegangene Begleitungen erwarten, lädt zum Schießen kreativer Selfies ein. Auch Anregungen zur Ausstellung kann man auf Post-Ist gern weitergeben.
Außerdem bietet die Städtische Galerie Karlsruhe auch ein spannendes Begleitprogramm zur Ausstellung an. Von Führungen durch die Ausstellung über den Bastelnachmittag für die ganze Familie bis hin zum Workshop über Schwarz-Weiß-Fotografie ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Elliott Erwitt.Vintages
Bis 26. Januar 2025
Städtische Galerie Karlsruhe
Lorenzstr. 27, 76135 Karlsruhe
Öffnungszeiten: Mi-Fr 10-18 Uhr
Sa-So 11-18 Uhr
www.staedtische-galerie.de