Karlsruher Kultur in Bildern

#1: Bruno Kelzer

Zum Interview

Jennifer | Bruno

Was stellen wir uns überhaupt unter Kunst und Kultur vor? Aus welcher Entfernung begegnen uns Gemälde, Rüstungen, Kopfschmuck, Theaterrequisiten? Was sehen wir mit dem bloßen Auge und was nicht? Viele hochkarätige Fotograf*innen haben sich der Karlsruher Kulturszene, ihren bunten Museen und Festivals verschrieben und halten Tag ein, Tag aus ein Stückchen Geschichte fest. Einer von ihnen ist Bruno Kelzer.

Dürfen wir vorstellen?

Bruno Kelzer, 41. Und seit 2018 als Fotograf in der Kunst- und Kulturlandschaft unterwegs.

Wie kommt man dazu, Museen und Kulturveranstaltungen zu fotografieren?

Ich erhielt 2018 die Möglichkeit, die Ausstellungsfotos der Sean Scully Ausstellung „Vita Duplex“ für die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe anzufertigen. Da ich seit Kindertagen ein begeisterter Fan der Kunsthalle Karlsruhe bin, habe ich keine Sekunde gezögert. Unter anderem durch diesen Auftrag kamen dann weitere Kontakte zustande und seither kann ich mir keinen schöneren Job vorstellen.

Innenansicht der Staatlichen Kunsthallt, Foto: Bruno Kelzer

Sean Scully in der Kunsthalle Karlsruhe, Foto: Bruno Kelzer

Warum gerade Museen?

Im Museum war ich schon immer gerne. Egal in welcher Stadt oder welches Museum, ob die Kunsthalle, das Badische Landesmuseum oder die National Gallery in London, ich finde sie alle toll und kann nicht genug bekommen.  Da die Lichtverhältnisse je nach Ausstellung sehr schwierig sind, wollte ich mich 2018 der Herausforderung stellen und sehen, wie ich als Fotograf damit zu Recht komme. Es funktionierte bestens.

Welche Besonderheiten gibt es bei dieser Art von Fotografie?

Eine besonders große Rolle spielen die lichtempfindlichen Objekte wie alte Gemälde. Man muss mit dem Licht auskommen, das vorhanden ist, Blitzlicht ist fast komplett ausgeschlossen. Aufgrund des fehlenden Lichtes muss ich bei diesen Fotos auf lichtstarke Objektive zurückgreifen. Bei Veranstaltungen in Museen habe immer mindestens 2 Kameras dabei, auf denen lichtstarke Festbrennweiten montiert sind. Hier wechsle ich situationsbeding immer mal wieder die Brennweiten, um auch unterschiedliche Looks zu erhalten.

Badisches Landesmuseum, Foto: Bruno Kelzer

Badisches Landesmuseum, Foto: Bruno Kelzer

Was ist besonders schön an diesem Beruf?

Der Blick hinter die Kulissen ist das schönste Privileg. Ich bekomme als einer der ersten neue Ausstellungen zu Gesicht und erlebe hautnah mit, wie ein Museum funktioniert. Zudem habe ich in den letzten vier Jahren wahnsinnig nette und interessante Menschen kennengelernt.  

Welche Highlights in der Kunst- und Kulturlandschaft gab es bisher für Dich?

Einige Momente sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Zum einen waren das die beiden Besuche unseres Ministerpräsident Winfried Kretschmann in der Kunsthalle Karlsruhe, die ich fotografisch begleiten durfte. Auch die Dokumentation des Museumsfests zum 100. Geburtstag des Badischen Landesmuseums oder die KAMUNA 2021 waren besonders schöne Momente, für die ich sehr dankbar bin.

KAMUNA 2021, Foto: Bruno Kelzer

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Foto: Bruno Kelzer

Wie siehst Du als Fotograf die Verbindung der Museen zu den Bürger*innen?

In den letzten vier Jahren konnte ich viel hinter die Kulissen der Museen und Kultureinrichtungen blicken. Ich erlebe dadurch auch den Wandel der Museen mit. Die Museen werden digitaler, offener und moderner. Als Kind empfand ich einige Einrichtungen zwar als schön, aber dennoch etwas „verstaubt“. Museen gehen mit der Zeit, sind in sozialen Netzwerken unterwegs und ermöglichen so jeder sozialen Schicht den Zugang zur Kultur und Bildung.

KAMUNA 2021, Foto: Bruno Kelzer

KAMUNA 2021, Foto: Bruno Kelzer

Worauf freust du dich dieses Jahr fotografisch am meisten?

Ganz klar, die KAMUNA 2022, die auch dieses Jahr wieder begleiten und dokumentieren darf.