Happy Friday in Karlsruhe #tgif
Leute, es wird mal wieder Zeit für Kultur!
In Karlsruhe bekommt der Hashtag #tgif (Thank God it’s Friday – Gottseidank es ist Freitag) eine ganz neue Bedeutung, denn ab 14.00 Uhr ist in vielen Karlsruher Museen der Eintritt frei! Das bedeutet Geld sparen und einen tollen Freitag Nachmittag verbringen, bei dem sich vielleicht auch die ein oder andere kulturelle Lücke schließen lässt. Möglichkeit hierfür bietet sich im Badischen Landesmuseum, im ZKM, in der Städtischen Galerie und seit Juli 2017 auch im Naturkundemuseum zur Genüge. Außerdem ist im Museum der Majolika der Eintritt immer frei.
Da in manchen Bereichen meine kulturellen Lücken relativ groß sind (beispielsweise Ägyptologie) habe ich mir nur zwei Museen herausgesucht, um meine grauen Gehirnzellen nicht allzu sehr an einem Freiagnachmittag zu überfordern. Meine Wahl fiel auf das Badische Landesmuseum (Kurz: BLM) und das Museum in der Majolika. Für Besucher in Karlsruhe ist das auch eine ganz gute Kombination, da die beiden Museen geografisch nicht weit voneinander entfernt sind (zu Fuß errechnet GoogleMaps 11 Minuten).
Im Badischen Landesmuseum der Mittagshitze entfliehen
Im Moment macht Karlsruhe ihrem Ruf als einer der wärmsten Städte Deutschlands alle Ehre. Ich stehe vor dem Schloss und genieße die Sonne, mir ist aber ehrlich gesagt auch schon wieder etwas zu warm. Als ich das BLM betrete, muss ich erstmal schmunzeln. Natürlich ist bei so einem Bombenwetter das Museum halb ausgestorben, da ganz Karlsruhe am Baggersee Abkühlung sucht. Aber hier im BLM ist es fast genauso erfrischend, da alles klimatisiert ist. Also auch ein guter Geheimtipp bei tropischen Temperaturen, gerade für alle Nicht-Wasserratten!
Im Badischen Landesmuseum ist für jeden Geschmack etwas dabei, denn die bedeutende Sammlung reicht von der Ur- und Frühgeschichte über antike Kulturen, das Mittelalter und die Barockzeit bis ins 21. Jahrhundert. Außerdem ist hier nicht alles zwanghaft hinter Vitrinen verschlossen. Vieles ist frei zugänglich und oft gibt es auch die Möglichkeit einige Exponate zu berühren. Ein besonderes Highlight - allerdings mit kleinem Aufpreis - ist der Zugang zum Schlossturm. Über 165 Stufen geht es auf den 45 Meter hohen Turm. Oben angekommen braucht man gar keine Klimaanlage, denn ein angenehmes Lüftchen weht um den Schlossturm. Von hier oben hat man einen 360-Grad-Ausblick über die ganze Stadt und sieht auch einmal die Architektur des Schlosses von oben.
Immer dem blauen Strahl im Schloga nach
Nach dem Besuch im Badischen Landesmuseum setze ich mich erstmal auf eine der vielen Parkbänke im Schlossgarten (Volksmund: Schloga) und lass erstmal das ganze Gesehene Revue passieren. Besonders angetan hat es mir die ägyptologische Abteilung. Zu Zeiten von Karlsruhes Stadtgründer Karl Wilhelm war nämlich alles Ägyptische ultrahip und wurde gesammelt wie Panini-Bildchen zur Fußball-WM – das erklärt auch die Pyramide auf Karlsruhes Marktplatz.
Durch den Schloga läuft ein blauer Strahl, direkt am Pavillon vorbei, der gerade für den Festivalsommer installiert worden ist. Im Schlossgarten erlebt man den Karlsruher in seiner Reinform und unverfälscht: tiefenentspannt auf dem Rasen liegend – denn das ist hier erlaubt und ausdrücklich erwünscht! Aber nun wieder zu dem blauen Strahl – der führt nämlich direkt zum Museum in der Majolika. Man kann sich also nur schwer verlaufen.
Kein Geschirr für den Polterabend
Die Majolika ist in Karlsruhe seit über 110 Jahren eine Institution. In der Majolika kauft man sich Stücke, die man später einmal an seine Kinder weitervererben kann. Im Majolika-Shop gibt es allerdings auch etwas erschwinglichere Stücke, die sich auch als besonderes Reisemitbringsel eignen. Wenn man in dem Verkaufsraum der Majolika steht, könnte man meinen, bereits im Museum gelandet zu sein, da alles sehr schön drapiert präsentiert wird. Aber nein – das Museum ist direkt am Eingang des Geländes. Hier kann man sich durch die Historie der Majolika arbeiten. Mir haben es vor allem die Elefanten direkt am Eingang angetan. In der Cantina Majolika direkt neben dem Museum, kann man danach noch gemütlich seinen Museumsnachmittag bei einem Sommerdrink oder Kaffee ausklingen lassen.
Happy Friday ist wirklich eine super Angelegenheit günstig Karlsruhes Ecken zu erkunden. Also nichts wie los und ausprobiert!