25 Jahre KAMUNA - Karlsruher Museumsnacht
Im Juli stehen in Karlsruhe viele tolle Kultur-Events an. Ein besonderes Highlight ist dabei die Karlsruher Museumsnacht, die KAMUNA, die in diesem Jahr 25 Jahre alt wird. Zu diesem Anlass hat Stephan Theysohn Julia und Jana im KulturTalk besucht. Wer die Sendung verpasst hat, kann sie jederzeit hier nachhören oder auf unserem Blog nachlesen.
Stephan Theysohn ist nicht nur der Gesamtkoordinator der KAMUNA, sondern auch Themenmanager Kultur bei der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH und damit Julias und Janas Kollege. Im KulturTalk berichtet er über die Arbeit an der KAMUNA, seine schönsten Erinnerungen an die vergangenen 25 Jahre und die Highlights der kommenden Ausgabe, die am 3. August von 18 bis 24 Uhr stattfinden wird.
Wie kommt man zum Job als Gesamtkoordinator der KAMUNA?
Das ist eine längere Geschichte. Während der Pandemie 2021 haben wir überlegt, ob wir eine KAMUNA durchführen können oder nicht. Wir haben dann alles einfach vorbereitet und festgestellt, dass wir keine Gesamtkoordination hatten, nachdem 2020 keine KAMUNA durchgeführt werden konnte. Als dann gefragt wurde, wer es machen könnte, habe ich wohl im richtigen – oder falschen – Moment gezuckt. (lacht) Jedenfalls ist die Wahl auf mich gefallen. Ich habe mich dazu bereit erklärt, weil es uns sehr wichtig war und ist, dass die KAMUNA stattfindet. Zusammen mit dem Team, das immer unterschiedlich besetzt war, habe ich es dann wohl auch nicht so schlecht gemacht und mache es bis heute noch. Besonders beim 25-jährigen Jubiläum ist das natürlich eine tolle Geschichte.
Was genau sind deine Aufgaben?
Man muss dazu sagen, dass wir 2021 die KAMUNA einfach als relativ lockere Geschichte durchführen wollten. Die Kultureinrichtungen machten damals und machen sehr viel, obwohl wir damals einfach nur die Häuser aufmachen wollten. Ich habe gesagt, dass wir ein bisschen Werbung machen müssen nach dem Motto: „Die KAMUNA ist wieder da! Wenn ihr wollt, könnt ihr kommen!“ Entsprechend ist es auch so gewesen. In den darauffolgenden Jahren und besonders in diesem Jahr mit dem Jubiläum obliegen der Gesamtkoordination viele Aufgaben, zum Beispiel die Abstimmung der Häuser, die Koordination der Veranstaltungen und von allem, was hinter den Kulissen läuft und die man bei der Veranstaltung vielleicht gar nicht sieht, Kommunikation, etwa mit Pressemeldungen, und auch das Marketing mit Anzeigen, Radio-Spots und vielem mehr. Auch Sponsoring ist ein wichtiges Thema. Ich suche auch Kooperationspartner, bei denen die KAMUNA mittransportiert wird. Das ist auf der einen Seite die neue welle, auf der anderen Seite die VBK, mit der zusammen der Bus-Shuttle angeboten wird.
Die KAMUNA blickt auf eine 25-jährige Geschichte zurück. Was macht das Konzept so erfolgreich?
Wir hatten gute und schlechte Jahre, das muss man sagen. Unser Vorteil ist, dass wir mit dem ersten Samstag im August als Termin im Sommer liegen. In den meisten Fällen ist das Wetter gut und die Leute sind noch nicht im Urlaub. Die Grundlage des Erfolgs ist letztendlich aber, dass die KAMUNA deutschlandweit die einzige Museumsnacht ist, die noch von den Museen selbst durchgeführt wird. Wir sitzen dabei in einem Gremium zusammen und beschließen alles selbst. Dadurch haben wir einen relativ guten Austausch und diskutieren, was dafür sorgt, dass alle Beteiligten nah dran sind und für sich mitorganisieren. Außerdem ist es sicher auch der lockere Event-Charakter, mit dem auch ein junges Publikum angesprochen wird mit Musik oder Behind the Scenes-Veranstaltungen, die man sonst nicht zu sehen bekommt und bei dem sich die Museen in einem anderen Gewand zeigen. Das suchen die Leute an so einem Abend.
Gibt es ein persönliches Highlight aus den letzten 25 Jahren für Dich?
Ich bin sicher nicht seit der ersten KAMUNA dabei, habe aber trotzdem schon viele auch in anderen Funktionen mitgemacht. Jede davon hatte ihre eigene Besonderheit. Wenn ich aber von den KAMUNAs spreche, die ich koordiniert habe, war es auf jeden Fall die allererste 2021. Wir waren in der Pandemie und alleine der Zug, dass wir unbedingt die Häuser aufmachen wollten, war besonders. Wir wussten gar nicht, wie es gehen würde und was genau auf uns zukommt, mit Masken und Desinfektionsmittel, aber wir haben es gestemmt. Die KAMUNA fand statt, auch wenn wir kein großes Programm bieten konnten. Einfach die Menschen zu sehen, die geduldig vor den Häusern standen und gewartet haben, wo sonst oft über die Warteschlangen geschimpft wurde und darüber, dass alles zu kompliziert sei. Man konnte das Leuchten in den Augen der Menschen sehen, weil die Kultur, die monatelang geschlossen war, wieder auf war. Dieses Entspannte war ein sehr, sehr schöner Moment.
Was ist in diesem Jahr an der KAMUNA besonders?
Besonders ist, dass wir 25 Jahre alt werden, das wird man nur ein Mal. Besonders ist, dass es eine der ältesten Museumsnächte ist. Natürlich ist auch das sehr schöne Programm besonders, dass sich die Kultureinrichtungen ausgesucht haben, es hat eine wahnsinnige Bandbreite: von Hochkultur und alle anderen Arten von Museen über das Digitale bis hin zum Verkehrsmuseum oder Oldtimer-Straßenbahnen, die man besichtigen kann. Es gibt Behind the Scenes-Führungen, Bands spielen und Poetry Slams. Was die KAMUNA schon immer geboten hat, wird in diesem Jahr nochmal intensiviert. Es ist das gesamte Angebot, bei dem nichts heraussticht, denn alles zusammen ist einen Besuch wert. Was natürlich ganz besonders ist, ist, dass wir anlässlich des 25-jährigen Jubiläums allen 25-Jährigen freien Eintritt zur KAMUNA gewähren.
Auf was freust Du persönlich Dich am 3. August am meisten?
Als jemand, der im Vorfeld die Koordination hat und alles so vermarkten möchte, dass die Besucher*innen auch kommen, freut man sich einfach, dass es losgeht. Man freut sich auch, die ein oder andere Schlange vor den Häusern zu sehen, denn dann merkt man, dass man nicht alles falsch gemacht hat. Man freut sich darauf, in die hoffentlich entspannten Gesichter der Menschen zu sehen und hofft, selbst die ein oder andere Veranstaltung besuchen zu können und darauf, dass sicherlich auch das Wetter mitspielen wird. Davon gehe ich mal aus.
Vielen Dank...
... für das spannende Gespräch! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und Spaß bei der Koordination der KAMUNA!