KunstCaching

Karlsruhe neu entdecken

Rätsel trifft Kultur

Dirk

Vielen ist Geocaching ein Begriff, auch wenn es so manchen schwerfällt, dieses Wort auszusprechen. Wikipedia hilft: ['dʒiːoʊ̯kæʃɪŋ]. Jetzt da das geklärt ist, versuchen wir uns an KunstCaching. Hierzu gibt es keinen schlauen Wikipedia-Artikel, weil das KunstCaching noch etwas ganz Neues ist. So neu, dass es das bisher nur in Stuttgart gibt - aber *Trommelwirbel* das KunstCaching kommt auch nach Karlsruhe! Wir haben uns im Sommer bereits auf die digitale Schatzsuche bei unseren schwäbischen Nachbarn begeben und vor Kurzem den Erfinder des Spiels, Pablo Zibes, hier in Karlsruhe getroffen.

Dürfen wir vorstellen: Pablo Zibes

Pablo ist gebürtiger Argentinier, lebt seit 28 Jahren in Deutschland und wohnt mittlerweile mit seiner Familie in Stuttgart. Vermutlich kannte er zu diesem Zeitpunkt Karlsruhe noch nicht, sonst wäre die Wahl des Heimatortes bestimmt anders ausgefallen.

Nach seiner Schauspielausbildung führte ihn seine Karriere als Pantomime zu Events, Galas, Firmenfeiern oder auch ins Theater und nebenbei erfindet er einfach mal so das KunstCaching.

Pablo Zibes, Foto: Martin Vogt

KunstCaching - was ist das eigentlich?

„KunstCaching ist eine Schatzsuche in der Stadt, die Kunst und Geocaching verbindet. Über eine Schatzkarte kann man die Kulturvielfalt einer Stadt entdecken und neu erleben.“ Zwei knappe Sätze, in denen Pablo das Spiel ziemlich gut auf den Punkt bringt - doch es gibt auf jeden Fall noch mehr darüber zu erzählen.

Über 50 Kultureinrichtungen und mindestens ebenso viele Künstler*innen und Gruppen sind bislang an diesem Projekt beteiligt, SWR Kunscht! hat über das KunstCaching berichtet sowie Baden TV, INKA und Klappe auf.

Denn was Pablo in seiner kurzen Beschreibung nicht verrät, ist, dass das KunstCaching kostenlos, barrierefrei und zu jeder Tages- und Nachtzeit spielbar ist. Alles was Ihr braucht ist ein Smartphone oder Tablet, um die QR-Codes zu scannen und los geht’s. In Karlsruhe erwarten Euch ab dem 01. November 2022 zwei Routen, die Euch quer durch die Stadt schicken.

Wer aber glaubt, dass man einfach nur stumpf die Kultureinrichtungen abklappert, ist hier auf dem Holzweg. Anhand einer Karte müsst Ihr euch selbst orientieren und den Weg zur nächsten Station finden.  Dort angekommen, dürft Ihr Euch auf die Suche nach dem nächsten QR-begeben und schließlich erwarten Euch noch spannende Rätsel, die Euch den Weg zum nächsten Cache offenbaren. An jeder Station gibt es kurze Video-Einspieler, in denen sich Künstler*innen aus der Region mit ihrer Kunst präsentieren. Somit entdeckt Ihr nicht nur Karlsruher Kultureinrichtungen, sondern auch noch Kleinkunst wie Jonglage, Artistik oder auch Comedy – Eine Stadtführung mit echtem Unterhaltungswert.

Gunzi Heil, Foto: Martin Vogt

vlnr: Pablo Zibes, Eric Prinzinger, Georg Schweitzer, Foto: Jürgen Schurr

Wie ist die Idee zum KunstCaching entstanden?

Als Corona die Welt in den Lockdown zwang, wurden viele Künstler*innen arbeitslos, aber waren genau wie Pablo nicht ideenlos. In eben dieser schwierigen Zeit stieß er auf eine Ausschreibung des Bundesförderprogrammes Neustart Kultur und erzählte seiner Frau von der Idee „KunstCaching“. Da seine Frau auch davon begeistert war, wusste er, dass er hier etwas ganz Besonderes am Start hatte. Nach vielen schlaflosen Nächten bekam er die Fördermittel für sein Projekt bewilligt und ganz plötzlich wurde aus dem bisherigen Pantomimen ein Arbeitgeber, Projektleiter, Finanzplaner und Pressesprecher.

Zu seiner großen Überraschung haben alle Künstlerlolleg*innen, die er für das Projekt gewinnen wollte, direkt zugesagt. Die Umsetzung in Stuttgart war ein voller Erfolg und das Medienecho groß – der nächste Schritt? Natürlich die Expansion nach Karlsruhe!

Wieso aber eigentlich Karlsruhe?

In seinen Augen war Karlsruhe schon immer eine Stadt mit einer großen Kulturvielfalt, aber letztlich konnte ihn dann doch eine regionale Größe für unsere Fächerstadt begeistern. Georg Schweitzer, manchen auch besser bekannt als Schorsch, ein Karlsruher Original, das nicht aus Karlsruhe kommt, konnte ihn dann doch davon abbringen, Städten wie Mainz oder Darmstadt den Zuschlag zu geben.

Durch Schorsch kamen auch viele Kontakte mit regionalen Künstler*innen, die am Ende beim Karlsruher KunstCaching mitwirkten, zustande. Wer ist aber eigentlich alles hier aus der Region dabei? Mit am Start sind Annette Postel, Gunzi Heil, die beiden Clowns Calvero und Rinaldo, Elvis himself in Gestalt von Eric Prinzinger und noch viele mehr!

Pablo und Schorsch stehen aber auch beide vor der Kamera und führen Euch in kurzen Clips durch das KunstCaching-Abenteuer. Der eine schweigend und der andere vielsagend. Viel zu sagen hat Schorsch auch über Pablo, den Erfinder des KunstCachings: „Das muss man sich vorstellen, aus dieser Corona-Kacke, wo der einzelne Künstler gar nichts mehr verdient, die einzelnen Institutionen gar nicht mehr in Erscheinung treten, hat dieser kleine Mann, dieser unscheinbare Mann, dieser stille Mann, so vielen Menschen Arbeit gegeben und Hoffnung und Zukunft und Spiel und Spaß.“

Miriam Kühnel und Jürgen Zimmermann, Foto: Martin Vogt

Rinaldo, Foto: Martin Vogt

Hoffnung und Zukunft und Spiel und Spaß

Spiel und Spaß erwarten die Karlsruher*innen definitiv ab dem 01. November. Pünktlich gehen hier zwei verschiedene Routen an den Start, die Euch Karlsruhe mit ganz anderen Augen erleben lassen. Welche Stationen und Rätsel Euch erwarten, wird hier natürlich nicht gespoilert.

Von daher bleibt Euch nur eins: Handy laden, auf die Website gehen und Jagd auf die Kunstcaches in Karlsruhe machen!

Alle Infos unter www.kunstcaching.de/spielen

vlnr: Rinaldo, Georg Schweitzer, Pablo Zibes, Foto: Jürgen Schurr

Georg Schweitzer, Foto: Martin Vogt