100 Jahre Literarische Gesellschaft
Ein Jubiläum voller Literatur und Inspiration
Die Literarische Gesellschaft feiert ein Jahrhundert Literaturförderung und lädt zu einem besonderen Jubiläumsprogramm ein. Höhepunkte sind ein Festakt am 30. November mit regionalen Autor:innen und der Vortrag von Soziologe und Scheffel-Preisträger Prof. Dr. Hartmut Rosa am 2. Dezember. Erleben Sie inspirierende Lesungen, Vorträge und die Vielfalt der Literatur im Prinz-Max-Palais – ein Fest für alle Literaturbegeisterten!
100 Jahre Literatur am Oberrhein!
In diesem Jahr feiert die Literarische Gesellschaft ein bemerkenswertes Jubiläum: 100 Jahre engagierte Literaturvermittlung und Literaturbewahrung. Gegründet im September 1924, hat sich die Literarische Gesellschaft im Laufe des letzten Jahrhunderts kontinuierlich weiterentwickelt, um den Bedürfnissen und Interessen ihrer Zielgruppen gerecht zu werden. Sie fördert Literatur und betreibt das Museum für Literatur am Oberrhein im Prinz-Max-Palais mit einer Sammlung zu Johann Peter Hebel und Joseph Victor von Scheffel sowie eine Ausstellung von Literatur am Oberrhein zwischen der Klosterkultur des Mittelalters und der Gegenwart. Außerdem organisiert die Literarische Gesellschaft Lesungen, Workshops und die Scheffel-Preisverleihung und ist ein wichtiger Ort der literarischen Kultur in Südwestdeutschland. Um das 100-jährige Jubiläum zu würdigen, wurde ein umfassendes Jubiläumsprogramm auf die Beine gestellt, das in den kommenden Wochen im Rahmen einer festlichen Jubiläumsfeier am 30.11.24 und einem Vortrag des Soziologen und Scheffel-Preisträgers Prof. Dr. Hartmut Rosa am 02.12.24 gipfelt.
Die Literarische Gesellschaft im Wandel der Zeit
Im Interview mit Judith Samp, Volontärin der Literarischen Gesellschaft, erfahren wir, dass sich die Arbeit der Literarischen Gesellschaft, welche mit Museumsräumen im Prinz-Max-Palais angesiedelt ist, in den letzten Jahren stark verändert hat. „Die Literaturvermittlung hat sich gewandelt, weil sich das Medium Literatur selbst verändert hat“, so Samp. Die Literarische Gesellschaft hat erkannt, dass sie neue Wege finden muss, um insbesondere junge Menschen für Literatur zu begeistern. Daher werden Workshops zu unkonventionellen Themen wie Manga und Graffiti angeboten, die gezielt Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren ansprechen. Diese interaktiven Formate haben sich als äußerst beliebt erwiesen, und die Planung für weitere Workshops und Aktionen im Jahr 2025 ist bereits in vollem Gange.
Ein zentraler Bestandteil der Jugendarbeit der Literarischen Gesellschaft ist der Scheffel-Preis, der seit 1928 jährlich an Abiturient:innen mit der Bestnote in Deutsch vergeben wird. Über 800 Schulen weltweit, darunter Institutionen in Ecuador und Südafrika, nehmen an diesem Wettbewerb teil. „Die Urkunde, die Jahresgabe und die Auszeichnung des Scheffel-Preises sind für die Teilnehmer:innen ein Ansporn, weiter zu schreiben“, betont Samp. Die Preisträger:innen finden sich mittlerweile in unterschiedlichen Disziplinen wieder, was zeigt, wie vielschichtig die Literaturvermittlung der Gesellschaft ist.
Jubiläumsprogramm voller Höhepunkte
Die Jubiläumsagenda der Literarischen Gesellschaft bietet den Besucher:innen ein abwechslungsreiches Programm. Eine umfassende Vortragsreihe, die bereits zahlreiche Scheffelpreisträger:innen präsentierte, ist Teil der Feierlichkeiten. Zu den bisherigen Gästen und Gästinnen gehörten unter anderem Nora Krug, die über ihre Graphic Novel zur Ukraine diskutierte, und Dr. Heike Schmoll, die mit Schüler:innen und Geschichts- und Deutsch-Lehrer Dr. Tobias Markowitsch das Thema aufgriff, warum der Deutschunterrichts so selten gelingt.
Ein besonderer Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung am 30. November 2024, die ab 16 Uhr im Prinz-Max-Palais stattfinden wird, sind die Vorträge und Lesungen von verschiedenen Autor:innen und Scheffel-Preisträger:innen aus Karlsruhe und Umgebung, darunter Markus Orths, Björn Kern, Joachim Zelter und Yannik Han-Biao Federer. Die Veranstaltung ist kostenfrei und erfordert keine Anmeldung, was es allen Interessierten ermöglicht, an diesem besonderen Tag teilzuhaben und sich mit der Literatur auseinanderzusetzen.
Zusätzlich wird Prof. Dr. Hartmut Rosa am 2. Dezember 2024 einen Vortrag halten, bei dem er mit aktuellen Scheffelpreisträger:innen über die Herausforderungen sprechen wird, die junge Menschen heute in Bezug auf ihre Zukunft empfinden. Diese Diskussion wird sich mit Themen wie Karriere, Klimakrise und den Auswirkungen von Covid-19 beschäftigen und soll aufzeigen, wie vielfältig die Lebenswege der Scheffelpreisträger:innen sind.
Ein Ausblick in die Zukunft
Die Literarische Gesellschaft plant auch in Zukunft, ihre Angebote weiter auszubauen. Neben den Literaturtagen und Lesungen regionaler Autor:innen wird sie kontinuierlich daran arbeiten, neue Formate und Themen zu entwickeln, die junge Menschen ansprechen. Die im Juli veröffentlichte Ausgabe der „allmende – Zeitschrift für Literatur“ thematisiert den Einfluss von BookTok, die Literatursparte auf TikTok, auf den Literaturbetrieb und findet großen Anklang bei der jüngeren Leser:innenschaft.
Die Literarische Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Programme so zu gestalten, dass sie verschiedene Zielgruppen ansprechen. Judith Samp erklärt: „In Zeiten multipler Krisen wollen wir unsere Angebote für die Öffentlichkeit aufrechterhalten und insbesondere die Altersgruppe der 10- bis 16-Jährigen verstärkt in den Blick nehmen.“
Fazit
Das 100-jährige Bestehen der Literarischen Gesellschaft ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Zeichen für die stetige Entwicklung und Anpassung in der Literaturvermittlung. Die bevorstehenden Veranstaltungen, insbesondere die große Jubiläumsfeier und der Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Rosa, versprechen, den Besucher:innen neue Einblicke und Inspiration zu bieten. Der Vorsitzende, Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann und das Team der Literarischen Gesellschaft Dr. Jürgen Oppermann, Matthias Walz, Miriam Schabinger, Semra Güvendir, Judith Samp, Jan Herrmann, Christina Will und Isabell Gebhardt laden alle Interessierten ein, Teil dieser festlichen Gelegenheit zu werden und die spannende Welt der Literatur im Prinz-Max-Palais zu entdecken.