IN DEN GÄRTEN ODER LYSISTRATA TEIL 2
Veranstaltungsdetails
IN DEN GÄRTEN ODER LYSISTRATA TEIL 2
Männer sind so gut wie ausgestorben, Frauen lenken die Geschicke der Welt – das ist die Zukunft die Sibylle Berg in ihrem neuesten Stück abbildet. Die letzten noch lebenden Männer führen das Publikum durch ein Museum, in dem sich die sogenannten Gärten befinden, in denen die Entwicklung bis zur weiblichen Machtübernahme dargestellt wird. Gestartet wird im „Vorspielgarten“, in dem der Beginn einer Liebe zwischen Bernd und Lysistrata zu erleben ist – zu einer Zeit, in der die Welt noch männlich dominiert war. In weiteren Gärten ist die Entwicklung der Beziehung zu sehen, Bernd und Lysistrata ziehen zusammen, bekommen ein Kind – von diesem Moment an geht es mit den beiden bergab und allmählich setzt die Richtungsänderung der Menschheitsgeschichte ein: von männlich zu weiblich. Bei Aristophanes ruft die Titelheldin Lysistrata die Frauen verfeindeter Kriegsheere zum Sexstreik auf, um Frieden zu erzwingen. In Sibylle Bergs Überschreibung dieses Stoffes gehen die Männer in den Streik, weil sie nicht alleine zuständig sein wollen für Kindererziehung und Haushalt. Ihre Existenzen enden in den „Friedgärten“, Einrichtungen außerhalb der Stadt, in denen sie friedlich sterben können.
Mit dieser science-fiction-artigen Komödie führt Sibylle Berg drastisch-humorvoll pointiert vor Augen, dass die Begriffe Gleichberechtigung und Macht zusammengeführt werden müssen, um einen gesellschaftlichen Fortschritt zu erlangen.
Die preisgekrönte Autorin und Dramatikerin ist mit der deutschen Erstaufführung ihrer Lysistrata-Überschreibung in der Spielzeit 2020/21 erstmals am STAATSTHEATER vertreten.