Negativer Raum
Veranstaltungsdetails
Die Geschichte der westlichen Skulptur ist seit der Antikeauf das Engste mit der Idee des Körpers verbunden. Ob geschnitzt, modelliertoder gegossen, Statuen wurden über Jahrhunderte als solide Monolithe entworfen– als feste und in sich geschlossene Körper, als mehr oder minder mächtige undgewichtige Positiva im Raum. Unsere Vorstellungen und Erwartungen davon, waseine moderne oder zeitgenössische Skulptur ist, werden noch immer wesentlichvon eben jenem Konzept der Körperskulptur geprägt, das formal auf den dreielementaren Kategorien Masse, Volumen und Schwerkraft gründet. Ob körperbezogenwie bei Auguste Rodin oder abstrahiert wie bei Richard Serra, Skulptur istimmer noch in erster Linie Masse, Volumen und Gravitation.Â
Die Ausstellung Negativer Raum möchte den Blick auf diemoderne und zeitgenössische Skulptur ändern und eine andere Geschichte derSkulptur erzählen. Ziel der Ausstellung ist es, die Beziehungen von Skulpturund Raum dezidiert vom Raum aus zu denken. Mehr als 200 Exponate thematisierendas skulpturale Phänomen in Relation zu vielfältigen Raumvorstellungen:Freiräume, Um-, Hohl- und Zwischenräume, Spiegel-, Licht- und Schattenräume,virtuelle Datenräume etc. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick zuKunst der Skulptur, die entgegen der traditionellen Definition der Kontur undLeere verpflichtet ist.