Innenraum Orgelfabrik

Märchen in Farbe: Ein Besuch in der Orgelfabrik Durlach

Ausstellung

von Jana Schmeckenbecher

17.03.2025

Kulturbüro Karlsruhe organisiert wieder Kunstausstellungen

Ein Besuch in der Ausstellung „Wer knuspert an meinem Häuschen?“ in der Orgelfabrik Durlach entführte in eine Welt zwischen Nostalgie, Konsumkritik und süßer Versuchung. Schon der Name versprach eine märchenhafte Erfahrung, und genau das wurde hier geboten.

Container

Ein Ort mit Geschichte und Atmosphäre

Die Orgelfabrik in Durlach ist ein beeindruckendes Gebäude mit historischem Flair. Seit Anfang des Jahres bespielt das Kulturbüro Karlsruhe wieder die Räumlichkeiten mit wechselnden Kunstausstellungen lokaler Künstler:innen. Die vergangenen Ausstellungen zeichneten sich durch vielfältige Konzepte und spannende Ansätze aus. Bereits „No Mow May“ und „Skinless Symphonie“ wurden hier gezeigt, zuletzt „Wer knuspert an meinem Häuschen?“. Wir waren dort und haben uns die Räume und die Ausstellung angeschaut! Bald folgt die Ausstellung  „BE | SPÜR SCHAU RÜHR | UNG“.

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Ein Schritt ins Märchenland

Beim Betreten der Ausstellungsräume tauchte man scheinbar in eine andere Welt ein. Die großformatigen und kleinformatigen Malereien waren verspielt und mit bunten Farben gestaltet – sie leuchteten geradezu im Industrieflair der Orgelfabrik. Im Zentrum des großen Raumes stand ein riesiges Knusperhäuschen – mit bunter Bemalung und rauchendem Kamin! Die Mischung aus überzeichneter Süße und subtilem Unbehagen erinnerte an das berühmte Grimm’sche Märchen Hänsel und Gretel, doch die Ausstellung ging weit darüber hinaus.

Kunst zwischen Konsum und Kindheitserinnerungen

Die fünf Künstlerinnen – Clara Vivian Stang, Tessa Baldszus, Helen Ritzrow, Antonia-Luisa Grabensee und Philine Spanger – interpretierten das Märchen auf vielfältige Weise. Die Werke spielten mit der Verlockung von Süßigkeiten, mit der Ästhetik bunter Verpackungen, aber auch mit den dunklen Aspekten des Märchens: Konsumkritik, die Rolle der Hexe und die fragile Balance zwischen Faszination und Bedrohung.

Die malerischen Werke changierten zwischen verspielter Kindlichkeit und surrealer Verfremdung. Es entstand eine Märchenwelt, die zugleich wunderschön und unheimlich war. Besonders eindrucksvoll war eine Video-Installation auf der zweiten Ebene. Im Video waren Personen im 80er-Flair zu sehen – es ging um Zucker, Verführung und Eifersucht oder Böswilligkeit. Ein makabrer, aber auch aufrüttelnder Einstieg in die Fastenzeit nach Fasching.

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Ein kultureller Schatz in Durlach

Die Orgelfabrik erweist sich einmal mehr als perfekter Ort für solche außergewöhnlichen Kunsterlebnisse. Die Ausstellungen, welche vom Kulturbüro organisiert werden, sind nicht nur frei und ohne Eintritt zugänglich, sondern auch wunderbar inszeniert. Besonders angenehm: Die Öffnungszeiten (Mi–Sa 15–19 Uhr, So 11–18 Uhr) erlauben einen entspannten Besuch, ohne Zeitdruck.

Ausblick: Die nächste Ausstellung in der Orgelfabrik

Nach „Wer knuspert an meinem Häuschen?“ geht es in der Orgelfabrik mit einem neuen spannenden Kunstprojekt weiter. Die Ausstellung „BE | SPÜR SCHAU RÜHR | UNG“ (27. März – 6. April 2025) lädt die Besucher:innen dazu ein, sich auf eine Reise zwischen Außen und Innen zu begeben. Malerei, Performance und Installation schaffen eine Atmosphäre, in der die Grenzen zwischen Raum, Natur und menschlicher Wahrnehmung verschwimmen. Die Phasen des Kennenlernens entfalten sich Stück für Stück und eröffnen eine tiefere Auseinandersetzung mit der Umgebung und dem eigenen Erleben. Wer Kunst nicht nur betrachten, sondern spüren möchte, sollte sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen.

Fazit: Ein Muss für Kunst- und Märchenfans

Die Ausstellung „Wer knuspert an meinem Häuschen?“ war total spannend – sei es für Kunstliebhaber:innen, Märchenbegeisterte oder alle, die Lust auf eine etwas andere Ausstellung hatten. Und auch die kommende Ausstellung „BE | SPÜR SCHAU RÜHR | UNG“ verspricht eine eindrucksvolle Erfahrung zu werden. Die Orgelfabrik Durlach ist einen Besuch wert, und es bleibt spannend, welche kreativen Inszenierungen hier als Nächstes zu sehen sein werden.

> Zuständige Person Mechthild Karius

Mehr Informationen

  • Die Orgelfabrik – Kulturzentrum

    Amthausstraße 17
    76227 Karlsruhe

    Öffnungszeiten: Mi–Sa 15–19 Uhr | So 11–18 Uhr