Was macht eigentlich...
eine Aushilfs-Veranstaltungstechnikerin beim Sandkorn?
Ebenso bunt wie die Karlsruher Kultur ist die Vielzahl an Berufen in der Szene - manch einer skurriler als der andere. In dieser Reihe stellen wir Euch daher Stück für Stück einige Gesichter vor, die dafür sorgen, dass Oper, Ausstellung, Aquarium und Co. so vor unseren Augen erscheinen, wie sie es tun.
#26: Was macht eigentlich... eine Aushilfs-Veranstaltungstechnikerin beim Sandkorn?
Laila Kohler und Fiona Wander
... arbeiten ehrenamtlich als Aushilfs-Veranstaltungstechnikerinnen am SANDKORN. „Aushilfs-Technikerinnen“ bedeutet, sie haben keine entsprechende Ausbildung, sondern sind als Schülerinnen über den Jugendclub dazugekommen, haben im SANDKORN gelernt, die Technik zu bedienen, und helfen jetzt in verschiedenen Shows aus. Derzeit machen sie Lichttechnik beim 80er-Musical „Mit Vollgas in die 80er“. Auch beim neuen JugendClub-Projekt werden sie wieder am Start sein!
Ihr seid als Nachwuchs-Veranstaltungstechnikerinnen ehrenamtlich am Theater DAS SANDKORN tätig. Was macht man da eigentlich so?
Derzeit fahren wir die Lichttechnik bei der 80er-Show und waren hier von Anfang an dabei. Der Entstehungsprozess ist spannend: Ganz am Anfang, vor der Premiere, werden die Proben angeschaut, um ein besseres Bild von dem Stück zu bekommen und schon mal Ideen zu sammeln. Wenn die Premiere vor der Tür steht, gibt es das „Einleuchten“ bei dem sich die Veranstaltungstechniker mit der Regie und gegebenenfalls den Schauspielern treffen, um „Licht ins Dunkel“ zu bringen, also die richtigen Lichtstimmungen einzuprogrammieren. Sobald dies getan ist, folgen die Endproben, bei denen immer mal wieder etwas nachprogrammiert wird. Natürlich müssen auch die Scheinwerfer passend eingestellt werden, was dann auch zu den Aufgaben gehört. Und wenn es dann los geht mit den Veranstaltungen, sind wir vor Ort, helfen öfter auch beim Einlass mit – wir sind ja ein kleines Theater –, die Bühne muss eingerichtet werden, damit jedes Mikrofon am richtigen Platz steht. Und dann wird natürlich die Show gefahren. Da wir alle Lichtstimmungen einprogrammiert haben, müssen wir dann jeweils nur zum entscheidenden Moment die richtigen „Knöpfe“ drücken. Hier muss man natürlich die ganze Zeit bei der Sache sein und die Show mitverfolgen, um kein Stichwort zu verpassen. Dabei hilft ein genaues Technikskript.
Wie seid ihr zu diesem Job gekommen?
Angefangen haben wir dieses Frühjahr beim JugendClub. Wir sind dem Jugendclub beigetreten, weil wir uns für die Veranstaltungstechnik interessiert haben. Dort bekamen wir einen ersten Einblick in die Theaterwelt und konnten uns mit der Technik vor Ort vertraut machen. Wir haben viel gelernt und hatten viel Spaß bei den Endproben und den Aufführungen und wollten auf jeden Fall dabeibleiben. Danach wurden wir gefragt, ob wir die Technik bei der 80er Show unterstützen wollen. Auch beim nächsten JugendClub-Projekt sind wir auf jeden Fall wieder dabei!
Was macht euch an diesem Job in der Kultur besonders Spaß? Was sind die Herausforderungen?
Besonders Spaß macht es, das finale Endprodukt zu sehen. Wenn man Wochen und Monate auf die Premiere hinarbeitet, ist es einfach schön zu sehen, wie gut das Projekt bei dem Publikum ankommt. Man fährt die Show das erste Mal mit Publikum und sieht, wie sehr sich die Menschen freuen, die Kultur sehen zu können. Eine Herausforderung ist es, die Show so zu gestalten, dass jeder Beteiligte mit dem Endprodukt zufrieden ist.
Was war bisher euer Highlightprojekt?
Alle Projekte, an denen wir bis jetzt mitwirken durften, haben ihre eigenen, besonderen Seiten. Natürlich macht es unglaublich viel Spaß, bei der 80er Show, einem Musical mit Live-Band und professionellen Schauspieler:innen, mitzuarbeiten. Aber es ist auch schön, im Jugendclub mit gleichaltrigen jungen Leuten zu arbeiten, mit denen man auf einer Augenhöhe ist und gemeinsame Interessen vertritt.
Was wissen die meisten Menschen nicht über euren Job?
Dass man nicht „nur“ die vorprogrammierte Show laufen lässt, sondern auch spontan mit den Schauspieler:innen interagieren muss, z.B. wenn der Worteinsatz fehlt oder jemand was anderes sagt, als im Textbuch steht.
Was war bisher euer skurrilstes, lustigstes oder erinnerungswürdigstes Erlebnis auf der Arbeit?
Denkwürdig war auf jeden Fall die Premiere der 80er-Show „Mit Vollgas in die 80er“: Wir hatten uns alle im 80er-Look „verkleidet“. Schön war, dass auch aus dem Publikum viele im 80er-Look kamen. Hinterher hatten wir eine richtig schöne Feier mit 80er-Musik. Das war eine richtige Zeitreise!
Vielen Dank...
... dass ihr uns Einblicke in euren Alltag als Aushilfs-Veranstaltungstechnikerinnen am Sandkorn gegeben habt. Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß bei eurer Arbeit und viel Erfolg für eure Zukunft.