Was macht eigentlich...

der Koordinator der KAMUNA

zum Interview

Julia - Juli 2023

Ebenso bunt wie die Karlsruher Kultur ist die Vielzahl an Berufen in der Szene - manch einer skurriler als der andere. In dieser Reihe stellen wir Euch daher Stück für Stück einige Gesichter vor, die dafür sorgen, dass Oper, Ausstellung, Aquarium und Co. so vor unseren Augen erscheinen, wie sie es tun.

#22: Was macht eigentlich... der Koordinator der KAMUNA?

Stephan Theysohn

... ist Gesamtkoordinator der KAMUNA - Karlsruher Museumsnacht. Was genau seine Arbeit ausmacht, erfahrt Ihr im folgenden Interview.

Du bist der Gesamtkoordinator der KAMUNA 2023. Was macht man da eigentlich so den ganzen Tag?

Die Arbeit als Hauptkoordinator der KAMUNA ist sehr vielfältig. Ich bin verantwortlich für die Umsetzung der KAMUNA, die nicht in den Museen stattfindet. Meine Tage sind häufig damit gefüllt, die verschiedenen Aspekte der Veranstaltung zu koordinieren, Informationen zu bündeln und weiterzugeben, Sitzungen zu moderieren und gemeinsam mit dem KAMUNA-Gremium Lösungen zu entwickeln. Ich arbeite eng mit Museen, Sponsor*innen, der Presse und anderen Partner*innen zusammen, um sicherzustellen, dass die KAMUNA reibungslos abläuft. Dazu gehört die Festlegung der programmatischen Ausrichtung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation des Vorverkaufs und Ticketverkaufs, das Marketing sowie die Bereiche Sponsoring und Finanzen. Zusätzlich repräsentiere ich die KAMUNA in der Öffentlichkeit. Klar ist aber auch, dass ich diese Aufgaben nicht alleine bewältigen kann, sondern tatkräftige Unterstützung von einer Kollegin habe, die mich wahnsinnig unterstützt.

Foto: Bruno Kelzer

Wie bist Du zu diesem Job gekommen?

Meine Haupttätigkeit liegt als Themenmanager Kultur bei der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH. Bei meiner täglichen Arbeit bin ich eng mit einem Netzwerk aus verschiedenen Kulturinstitutionen im Austausch, zu denen Museen, Theater, Bibliotheken, Archive, Bildungseinrichtungen und einige mehr gehören. Neben dem touristischen Kulturmarketing arbeiten wir in einem kleinen Team unter anderem bei der Dachmarke "Kultur in Karlsruhe" gemeinsam an zahlreichen Projekten, angefangen von Printprodukten und Onlinemarketing bis hin zu Promo-Aktionen, Events und Messeauftritten, um den Kulturstandort zu stärken. Ich interessiere mich leidenschaftlich für kulturelle Veranstaltungen, als ich 2021 nach der Pandemie gefragt wurde, ob ich zusätzlich die Gesamtkoordination der Museumsnacht übernehmen würde, habe ich gerne zugesagt.

Foto: Bruno Kelzer

Was macht Dir an diesem Job in der Kultur besonders Spaß? Was sind die Herausforderungen?

Mir macht an diesem Job in der Kultur besonders Spaß, dass ich Menschen die Möglichkeit geben kann, Kunst und Kultur auf eine andere und unkonventionelle Weise zu erleben. Die Museumsnacht ermöglicht es den Besucher*innen, Museen und Ausstellungen in einer entspannten Atmosphäre zu erkunden und gleichzeitig Darbietungen und Aktivitäten zu genießen. Es ist bereichernd zu sehen, wie Menschen inspiriert, überrascht und berührt werden. Gleichzeitig bringt die Arbeit in der Kulturbranche auch Herausforderungen mit sich, wie zum Beispiel die Koordination vieler unterschiedlicher Interessengruppen, das Finden von Sponsor*innen und die Bewältigung logistischer Herausforderungen.

Foto: Bruno Kelzer

Was war bisher Dein persönliches Highlightprojekt?

Mein bisheriges persönliches Highlightprojekt war die erste KAMUNA, die ich als Hauptkoordinator nach der pandemiebedingten Pause im Jahr 2021 organisiert habe. Obwohl wir aufgrund der strengen Hygienerichtlinien in den Museen kein großes Programm wie vor der Pandemie anbieten konnten, war es dennoch eine unglaubliche Freude zu sehen, wie die Kulturinstitutionen ihre Türen wieder für das Publikum öffneten. Mit der KAMUNA setzten sie ein starkes Zeichen: Die Kultur ist wieder da! Die Besuchszahlen waren 2021 zwar geringer als vor der Pandemie, aber die Stimmung war ausgeglichen und entspannt. Die Menschen genossen es, endlich wieder Kultur zu erleben und in ein Museum zu gehen. Diese Erfahrung war fantastisch. Es war ein bewegendes Zeichen der Widerstandsfähigkeit und des Durchhaltevermögens der Kulturinstitutionen und der Menschen, die ihre Leidenschaft für Kunst und Kultur weiterleben. Ich war stolz, Teil dieser besonderen KAMUNA zu sein.

Foto: Bruno Kelzer

Was wissen die meisten Menschen nicht über Deinen Beruf?

Viele Menschen wissen nicht, wie viel Arbeit und Planung hinter einer solchen Veranstaltung wie der Museumsnacht steckt. Auch wenn es sich nur um sechs Stunden an einem Sommerabend handelt, erfordert es monatelange Vorbereitung, Koordination mit verschiedenen Partner*innen, Verhandlungen mit Sponsor*innen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft. Oft sehen die Besucher*innen nur das Endergebnis und ahnen nicht, wie viel Aufwand hinter den Kulissen geleistet wird.

Foto: Bruno Kelzer

Was war bisher Dein skurrilstes, lustigstes oder erinnerungswürdigstes Erlebnis auf der Arbeit?

In meiner bisherigen Arbeit gab es natürlich den ein oder anderen skurrilen oder lustigen Momente, aber einer sticht für mich dabei besonders heraus. Diesen habe ich 2021 bei meiner ersten KAMUNA als erinnerungswürdig erlebt. Waren wir es vor der Pandemie gewohnt, dass wir immer wieder mit Schlangen oder vollen Veranstaltungen, und damit auch mit dem ein oder anderen wartenden bzw. ungeduldigen Besucher*innen zu tun hatten, der in einer Schlange stehen musste und zu einer Veranstaltung keinen Einlass mehr fand, so hatte sich dies plötzlich komplett gewandelt. Die Leute waren plötzlich tiefenentspannt, haben in Schlagen gewartet, haben die Schutz- und Hygienemaßnahmen über sich ergehen lassen und waren einfach wieder froh, dass sie Kultur (fast) wieder so erleben konnten wie vor der Pandemie. Wir hatten den Teilnehmern an diesem Abend etwas von ihrem Alltag vor der Pandemie zurückgegeben. Mit dieser, durchweg positiven Reaktion hatten wir damals nicht gerechnet. Das war einzigartig.

Foto: Bruno Kelzer

Vielen Dank...

... dass du uns Einblicke in deinen Alltag als Gesamtkoordinator der KAMUNA gegeben hast. Wir wünschen Dir weiterhin viel Spaß bei deiner Arbeit und viel Erfolg für deine Zukunft.

Mehr Infos zur KAMUNA findet ihr hier.