Was macht eigentlich...

... ist Theaterpädagogin beim Theaterland. Im Interview erzählt sie uns, was dabei ihre Aufgaben sind, was sie an diesem Beruf besonders liebt und welches Projekt ihr besonders gut in Erinnerung geblieben ist.

Theater war immer meine Leidenschaft. Ich wollte direkt nach dem Schulabschluss Darstellende Kunst studieren. Leider hat es damals nicht funktioniert, und so habe ich zunächst Journalismus in meiner Heimat studiert. Nach Abschluss meines Bachelorstudiums kam ich nach Deutschland. Zuerst plante ich, meinen Master in Journalismus hier abzuschließen, als ich zufällig angefragt wurde, ob ich in einem Theaterstück einer theaterpädagogischen Studentin an der Theaterakademie Stuttgart mitspielen könnte. Ich habe gerne zugesagt, und so entdeckte ich die Theaterpädagogik. Direkt nach diesem Projekt habe ich mich an der Theaterakademie Stuttgart beworben, wo ich sowohl Schauspielkunst als auch Theaterpädagogik näher kennenlernen durfte. Auch durch einen weiteren Zufall habe ich vom „Theaterland“ erfahren und begonnen, hier als Theaterpädagogin zu arbeiten.

Die Bewegung, Kreativität, Vielfalt und unerschöpfliche Entwicklungspotenzial. Für mich ist Theaterpädagogik das beste Mittel, die Kunst für alle greifbar zu machen. Ich arbeite regelmäßig mit jungen Leuten, die oft mit vielen Hemmungen und Unsicherheiten zu kämpfen haben. Manchmal ist es eine Herausforderung, sie aus ihrer eigenen Komfortzone herauszubringen. Umso mehr Spaß macht es, sie dabei zu beobachten, wie sie durch das Theater sich selbst neu entdecken können, wie überrascht und begeistert sie von neuen Seiten von sich oder von den Mitspielenden sind.

Mein persönliches Highlight-Projekt mit Theaterland war das Projekt „HANAU – Schultheater für Zusammenhalt in Vielfalt“. Im Rahmen des Projekts haben Jugendliche mit ihren zum Teil selbst entwickelten Szenen zu den Themen Rassismus, Antisemitismus oder Rechtsextremismus in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin unter Anwesenheit der Kooperationspartner und weiterer Gäste aus Politik, Bildung und Kultur aufgeführt.

Ich habe oft den Eindruck, dass viele Menschen überhaupt nicht von dem Beruf gehört haben. Und sehr viele, die davon schon gehört haben, unterschätzen die Möglichkeiten, die Theaterpädagogik bietet. Was die Menschen nicht wissen, ist, dass nach all den Herausforderungen, denen unsere Gesellschaft gegenübersteht, Theater das Mittel ist, das wir und unsere Jugendlichen so dringend brauchen. Ich finde, es ist eine einzigartige Möglichkeit, sich spielerisch und schmerzlos mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinanderzusetzen. Durch kreative Ausdrucksformen können Menschen nicht nur ihre eigenen Emotionen und Gedanken erkunden, sondern auch Empathie für die Perspektiven anderer entwickeln. Dieser Prozess ermöglicht nicht nur eine tiefere Selbstreflexion, sondern auch eine konstruktive Diskussion über soziale Herausforderungen. Darüber hinaus spielt Theaterpädagogik eine entscheidende Rolle bei der Resozialisierung von Menschen, die mit verschiedenen Problemen konfrontiert sind. Es schafft eine unterstützende Umgebung, in der sie lernen können, sich auszudrücken, Vertrauen aufzubauen und ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern.

Bewegen, sprechen, spielen und kreativ sein. Und es macht echt Spaß!

... dass du uns Einblicke in deinen Alltag als Theaterpädagogin beim Theaterland gegeben hast. Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß bei deiner Arbeit und viel Erfolg für deine Zukunft.