Die Mobilität von Morgen

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Julia - Februar 2024

Alle sprechen über Nachhaltigkeit. Aber was bedeutet das eigentlich konkret - und vor allem für die Karlsruher Kultureinrichtungen? In ihrer neuen Interview-Reihe "Nachhaltigkeit in der Kultur" sprechen Julia und Jana mit Expert:innen zu diesem Thema. Die Interviews werden immer am letzten Freitag des Monats im Campusradio beim Podcast Kultur-Kaffeekranz gesendet. Wer die Sendung verpasst hat, kann sie jederzeit hier nachhören oder auf unserem Blog nachlesen.

#3: Frühlingsakademie Nachhaltigkeit in Karlsruhe: Interview mit Irene Wachtel

Wie werden wir uns in der Zukunft fortbewegen? Die Frage nach der Mobilität von morgen ist – besonders in Karlsruhe, einer Fahrradstadt mit einem modernen ÖPNV-System – eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Mit genau diesen Fragestellungen wird sich vom 18. bis 21. März die Frühlingsakademie Nachhaltigkeit des ZAK am KIT beschäftigen. Wir haben bei Irene Wachtel, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleitung der Frühlingsakademie, nachgehört, was uns bei der Veranstaltung erwartet und wie sich am ZAK sonst noch mit Nachhaltigkeit beschäftigt wird.

Viele haben vielleicht noch gar nicht viel vom ZAK gehört. Was ist das denn eigentlich? Was macht ihr?

Die Abkürzung ZAK steht für Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale. Wir sind eine sogenannte zentrale wissenschaftliche Einrichtung am KIT. Unsere Aufgabe ist es, das Verständnis von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu den Themen Wissenschaft, Technologie und Nachhaltigkeit zu fördern. Die meisten kennen uns über das Angebot des Studium Generale, oft noch vom eigenen Studium her. Da vermitteln wir fachübergreifende Kenntnisse und Schlüsselqualifikationen. Unser wichtigster Auftrag ist, dass man bei uns den Blick über den Tellerrand bekommt. Hauptsächlich passiert das mit Lehrveranstaltungen, wir haben aber auch eine empirische Sozialforschung, die sich zum Beispiel mit öffentlichen Debatten befasst. Am KIT haben wir eine Art Schaufenster-Funktion, was man an unseren zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen sieht. Die Karlsruher*innen sind bei uns immer herzlich eingeladen, einen Blick in die aktuellen Debatten in Umwelt, Technologie und Wissenschaft zu werfen.

Die Frühlingsakademie Nachhaltigkeit 2023, Foto: Lisa Bergmann

Das ZAK (Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale), Foto: ZAK

Was genau sind dabei deine Aufgaben?

Ich bin am ZAK für das Thema Nachhaltigkeit zuständig. Eines meiner Projekte ist dabei die Frühlingsakademie Nachhaltigkeit, die jedes Jahr im März oder April stattfindet.

Was für ein Projekt ist die Frühlingsakademie Nachhaltigkeit?

Sie ist eine Projektwoche, die wir für das KIT anbieten und während der sich Studierende und Interessierte mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen können. An vier Tagen gibt es ganz unterschiedliche Formate, eine Keynote am Anfang, Workshops, Exkursionen und ganz zum Schluss auch eine Podiumsdiskussion. In jedem Jahr gibt es einen neuen Schwerpunkt, immer im Bereich der Nachhaltigkeit. Letztes Jahr war das die nachhaltige Landwirtschaft, in diesem Jahr gehen wir der Frage nach, was eigentlich nachhaltige Mobilität ist.

Begrüßung durch Prof. Dr. Senja Post. Foto: ZAK

Exkursion im Rahmen der Frühlingsakademie Nachhaltigkeit, Foto: ZAK

Ist die Frühlingsakademie nur für Studierende offen oder gibt es auch interessante Angebote für die Öffentlichkeit?

Die Frühlingsakademie ist auf jeden Fall für die breite Öffentlichkeit spannend und wir wollen auch die Karlsruher*innen mit unserem Programm erreichen. Der Kern hat allerdings einen akademischen Hintergrund und richtet sich hauptsächlich an die Karlsruher Studierenden. Für die Allgemeinheit sind  sicher die Keynote ganz zu Beginn am Montag, 18. März, mit Prof. Barbara Lenz und zum Abschluss die Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik interessant, bei der diskutiert wird, was uns dann auch die ganze Woche begleitet hat: Umsetzbarkeit, Innovation, Digitalisierung und gesellschaftliche Akzeptanz von nachhaltiger Mobilität.

Hast du ein persönliches Highlight im Programm, das du besonders spannend findest?

Wenn man sich Wochen und Monate mit jedem einzelnen Programmpunkt beschäftigt hat, ist es natürlich schwer, nur eine Sache herauszugreifen. Ich mag ja alle meine Programmpunkte sehr gern. Ich glaube, persönlich freue ich mich am meisten auf das Start-Event, die öffentliche Keynote. Dabei wird Prof. Barbara Lenz zum Thema „Nachhaltige Mobilität – Illusion oder erreichbares Ziel?“ sprechen und einen guten Überblick geben, wie interessant, aber auch problematisch und herausfordernd die einzelnen Fragen beim Thema Nachhaltige Mobilität sind. Der Abend wird besonders spannend, denn gleich im Anschluss kann man einfach ins Foyer gehen, wo wir ein sogenanntes Forum Nachhaltigkeit aufbauen werden. Das ist eine kleine Messe, bei der sich zahlreiche Unternehmen, Initiativen und Forschungsprojekte aus Karlsruhe zeigen. Bei dieser Gelegenheit können unsere Gäste ins Gespräch kommen über Forschung und Innovation und sich informieren, welche Themen die Studierenden in der kommenden Woche in den Workshops und Exkursionen bearbeiten werden.

Präsentation auf dem Forum Nachhaltigkeit, Foto: ZAK

Gespräche auf dem Forum Nachhaltigkeit, Foto: ZAK

Wenn ich gerne teilnehmen möchte, muss ich mich dafür anmelden und gibt es eine Deadline dafür?

Für die öffentlichen Teile muss man sich nicht anmelden, sondern kann einfach vorbeikommen. Für die anmeldepflichtigen Teile ist die Anmeldung schon gestartet, hier muss man sich bis zum 11. März bei uns melden. Auf der Homepage des ZAK findet man alle Teile mit den Infos zur Anmeldung noch einmal zum Nachlesen.

Gibt es am ZAK denn auch abseits der Frühlingsakademie Nachhaltigkeit Angebote zu diesem Thema – für Studierende und für die Öffentlichkeit?

Gerade Studierende können bei uns ein Begleitstudium und das Zertifikat Nachhaltige Entwicklung absolvieren. Wir bieten Lehrveranstaltungen an, einzelne davon zur Nachhaltigkeit. Sehr motivierte Studierende können dann das Zertifikat draufsetzen. In jedem Sommersemester bieten wir außerdem die Ringvorlesung Nachhaltige Entwicklung an, die im April wieder startet und auch immer für Gäste und die Öffentlichkeit offen ist. Ansonsten lohnt es sich immer, einen Blick in unser gesamtes Lehrangebot, das Studium Generale, zu werfen, denn da ist Nachhaltigkeit als Querschnittsthema immer dabei.

Podiumsdiskussion 2023, Foto: ZAK

Podiumsdiskussion zu nachhaltiger Landwirtschaft, Foto: ZAK

Vielen Dank...

dass du heute bei uns warst und uns mehr zur Frühlingsakademie Nachhaltigkeit berichtet hast! Wir wünschen viel Erfolg für das Projekt.